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Trompete

Die Trompete ist ein hohes Blechblasinstrument, das als Aerophon mit einem Kesselmundstück nach dem Prinzip der Polsterpfeife angeblasen wird. Die Mensur ist relativ eng und der Schalltrichter entsprechend weit ausladend. Die Rohrlänge der am häufigsten vorkommenden B-Trompete beträgt ca. 134 cm.

Tonerzeugung und Klang

Der Ton entsteht wie bei allen Blechblasinstrumenten nach dem Prinzip der Polsterpfeife, d. h. die Lippenschwingung des Bläsers erzeugt eine stehende Welle im Instrument. Wesentlich ist die oszillierende Luft im Instrument, und nicht die Luft, die durch das Instrument „geblasen“ wird. Die Schwierigkeit der Tonerzeugung ist durch die Notwendigkeit bestimmt, die Lippenschwingung des Bläsers exakt mit der schwingenden Luftsäule im Instrument zu dieser stehenden Welle zu synchronisieren. Beim klingenden c1 müssen sich die Lippen ca. 250-mal pro Sekunde öffnen und schließen, beim klingenden c3 sogar 1000-mal – wobei fast nur mehr die Oberlippe diese Schwingung ausführt. Der Tonvorrat der Naturtöne entspricht in etwa der Obertonreihe, wobei die tatsächliche Intonation vom genauen Mensurverlauf des Instruments abhängt und durch den Spieler nur bedingt variiert werden kann. Die Variabilität der Klangvielfalt ist zum einen durch die Schwingungsform der Lippen des Bläsers bestimmt, zum anderen insbesondere durch den Mensurverlauf des Instruments (inklusive Mundstück) geprägt.

Physiologisch sind zum Spiel die Bereitstellung des Luftdrucks von der Lunge relevant, der mittels sog. Stütze kontrolliert wird. Die Stütze ist die Kontrolle der Atemführung mittels Zwerchfell und Bauchmuskulatur (Ausatemmuskeln). Die Kontrolle der Mundmuskulatur erfolgt über die mimische Muskulatur und variiert im Detail bei verschiedenen Spielern. Wichtig sind der Mundringmuskel sowie der Unterlippenherabzieher, Mundwinkelherabzieher und Mundwinkelheber, der Jochbeinmuskel (Lachmuskulatur). Weniger relevant ist jedoch der sog. Trompetermuskel, welcher die Wangen aufbläst und den Namen den historischen trompetenspielenden Barockengel verdankt. Nur wenige Spieler, wie. u. a. Dizzy Gillespie nutzen diesen Muskel intensiv.

Der Anblaswiderstand (empfundener Luftwiderstand) fällt je nach verwendeter Bauweise (Mensurverlauf) unterschiedlich hoch aus. Insbesondere der Durchmesser und Verlauf des Mundstückschafts und des Mundrohres mit unterschiedlich großen Bohrungen (ca. 10,6–11,8 mm) beeinflusst den Luftbedarf und den dadurch unterschiedlich empfundenen Luftwiderstand. Diese unterschiedliche Bauweise ermöglicht, dass bei Jazz-Trompeten häufig Mundstücke mit kleineren Bohrungen und flacheren Kesseln verwendet werden, was einen knackigeren, helleren Ton ergibt. Der typische „Heckel-Klang“ bei Trompeten mit Drehventilen entsteht vorrangig durch Verwendung größerer Kesselmundstücke, weiter Mensur und dünnerer Wandstärke.

Den größten Klangeinfluss hat ebenfalls der Mensurverlauf. Sekundär sind die Materialdicke (Wandstärke) als auch die Materialhärte. Dünnes (0,3–0,45 mm) Schallstück-Blech erfordert eine höhere Härte und mitunter einen am Schalltrichter zur Stabilisierung aufgesetzten 10-40 mm breiten Kranz, der mit ca. 35 mm Breite nach der Dresdner Trompetenwerkstatt „Heckel-Kranz“ benannt ist. Industriell gefertigte Schallstücke sind bis zu 0,8 mm dick (somit relativ schwer), müssen deswegen nicht so hart sein und haben zur Stabilisierung einen umgebördelten mit Draht eingelegten französischen Rand.

Quelle Text: Wikipedia external-link-icon (bearbeitet/gekürzt)

Flügelhorn

Das Flügelhorn ist das Sopraninstrument aus der Blechblasinstrumentenfamilie der Bügelhörner. In Bauform und Stimmung ist es der Trompete vergleichbar, allerdings hat es abweichend von dieser ein überwiegend konisches Rohr, eine weite Mensur und ein (Horn-)Mundstück mit einem tiefen Kessel. Aus diesem Grund zählt es, streng genommen, zu den Horninstrumenten, ähnelt beim Spielen aber stärker der Trompete.

Ursprung und Geschichte

Das Flügelhorn hat seinen Ursprung im Signalhorn. Es wurde etwa gleichzeitig mit der Trompete mit Ventilen ausgestattet (erster Beleg: kgl. bayerisches Privileg für ein chromatisches Flügelhorn für Michael Saurle d. Ä. München 1832). Davor gab es das 1810 von Joseph Halliday erfundene Klappenhorn. Bereits im 18. Jahrhundert bezeichnete „Flügelhorn“ das Instrument des Flügelmeisters, der die Funktion hatte, mit seinen Signalen die verschiedenen Flügel einer Jagdgesellschaft zu koordinieren. Gleichzeitig wurde es wohl auch in der Marschkompanie des Militärs als Signalinstrument verwendet. Dadurch kam es dann auch zur Verwendung in Militär- und Marschkapellen, wo es am linken Flügel vor den Bass-Flügelhörnern (Tenorhörner) aufgestellt wurde. Zusammen mit dem Alt-, Tenor- und Baritonhorn sorgt das Instrument in Militärorchestern für mehr Klangbreite. Heute wird es sowohl im Blasorchester als melodieführendes Instrument, als auch im Jazz (solistisch und Bigband) und vereinzelt in der Kunstmusik (z. B. bei Igor Strawinsky und Ralph Vaughan Williams) eingesetzt. Das Flügelhorn wurde auch schon für die Kammermusik im 19. Jahrhundert genutzt.

Besonderheiten

Durch die konische Mensur ist es schwieriger als bei der Trompete, einen Stimmzug einzubauen, dieser wird deshalb üblicherweise durch ein verschiebbares, mit einer Klemme fixiertes Stimmrohr direkt nach dem Mundstück ersetzt. Der Klang des Flügelhorns ist weicher als der der Trompete. Man unterscheidet zwischen dem (trivial benannten) Jazz-Flügelhorn mit Périnet-Ventilen und dem Flügelhorn in deutscher Bauart mit Drehventilen (auch Konzertflügelhorn genannt), welches hauptsächlich für traditionelle Blasmusik verwendet wird. Konzertflügelhörner gibt es in böhmischer (sehr weiter) und mährischer (etwas engerer) Mensur, die teilweise mit Trompetenmundstück gespielt werden, was einen schärferen Klang zur Folge hat. Das so genannte Kuhlo-Flügelhorn ist nahezu kreisrund gewunden, hat ein sehr kurzes weites Mundrohr, ist relativ eng mensuriert und mit einem Stimmzug ausgestattet.

Eine spezielle Bauart sind Flügelhörner mit einem vierten Ventil mit dem Intervall einer Quarte, dem so genannten Quartventil, das ebenso an Konzertposaunen und Piccolotrompeten eingebaut wird. Da die Ventile im ersten Drittel des Hauptrohres untergebracht sind (bei den Trompeten genau in der Mitte) und der Schallbecher danach besonders lang und von Anfang an konisch ist, ist es möglich, bei guter Übung und Vorbereitung den ersten Naturton sämtlicher Ventilkombinationen anzublasen und musikalisch zu nutzen. Dieser ist für die Trompete aus den aufgezählten Konstruktionsunterschieden nicht spielbar. Das Quartventil dient vor allem dazu, die Lücke zwischen dem regulär tiefsten Ton beim Drücken aller drei Ventile (Tonumfang siehe oben) und dem ersten Naturton ohne gedrückte Ventile zu schließen. Hierdurch kann der Tonumfang eines Flügelhorns mit Quartventil um eine ganze Oktave nach unten erweitert werden, denn es sind dann auch Töne unterhalb des ersten Naturtons der Hauptrohrlänge (ohne gegriffene Ventile) möglich. Alle diese Töne müssen aber kultiviert werden, weil sie sehr schlecht ansprechen, weit außerhalb des regulären Trompetenregisters liegen und deshalb dem changierenden Trompeter völlig fremd sind. Das Mundstück muss diesen Ansprüchen entsprechend ausgesucht werden. Im tieferen Tonbereich eines solchen Flügelhorns können physikalisch bedingte Intonationsabweichungen ausgeglichen werden. Beispielsweise ist das notierte Fis (klingend E) mit den Ventilen 1-2-3 erheblich zu hoch, mit Quartventil und 2-4 näherungsweise stimmend.

Bauliche Unterschiede gibt es bei Flügelhörnern im Mundstückschaft-Mundrohrbereich:

Auch die Schallstückdurchmesser variieren zwischen 130 und 170 mm.

Quelle Text: Wikipedia external-link-icon (bearbeitet/gekürzt)

Kornett

Das Kornett ist ein Blechblasinstrument, das trotz der trompetenähnlichen Form und Stimmlage aufgrund seiner Mensur zu den Horninstrumenten gezählt wird. Es sollte nicht mit dem „Cornetto“ verwechselt werden. Das Kornett ist ein transponierendes Instrument und zumeist in B gestimmt, manchmal auch in Es.

Herkunft

Der Name des Instruments leitet sich von französisch cornet à pistons („kleines Ventilhorn“) ab. Erstmals konstruiert wurde es um 1828 von Louis Antoine Halary, dem Erfinder der Ophiklëide. Halary soll die Idee gehabt haben, das deutsche Posthorn mit Ventilen zu versehen, um so eine chromatische Tonreihe erzeugen zu können. Tatsächlich ist das cornet à pistons lediglich eine Weiterentwicklung einer früheren ventillosen Variante (cornet), die in den französischen chasseur-Regimentern die Funktion eines Signalhorns übernahm.
Nach einer Weiterentwicklung durch den Franzosen Gustave Auguste Besson gewann das Kornett eine enorme Beliebtheit. Besson erhielt 1837 mit nur 18 Jahren das Patent auf ein Instrument, das alle bestimmenden Merkmale des modernen Kornetts aufwies und sämtlichen zeitgenössischen Modellen überlegen war. Die Marke Besson existiert bis heute als Bestandteil von Buffet Crampon.
Um 1850 wurde eine kurze, tiefe Form des Kornetts in England unter dem Namen cornopean bekannt. Die englische Form war mit drei Pumpventilen und einer Trillerklappe für Ganztontriller ausgestattet. Darüber hinaus war es ein modulares Instrument mit auswechselbaren Umstimmbögen für As, G und F sowie Mundstück-Stimmzügen für Bb und A. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde es als billige Ausführung, ohne den tiefen F-Aufsteckbogen, in Frankreich nachgebaut.
Eine Duplex-Variante des Kornetts ist das sog. Echokornett (auch Echohorn genannt), welches einen eingebauten Dämpfer besitzt. Ein Spezialventil ermöglicht dem Instrumentalisten den sofortigen Wechsel zwischen normalem und gedämpften Klang.

Verwendung

Das Kornett findet man heute fast ausschließlich in Blasorchestern, Brass Bands und Militärkapellen. Das Instrument ist gelegentlich aber auch in sinfonischen Werken, insbesondere in romanischen Ländern, anzutreffen und spielte auch in der frühen Jazzmusik eine wichtige Rolle (Louis Armstrong, Nat Adderley, Bix Beiderbecke, Buddy Bolden, King Oliver, Rex Stewart, Red Nichols).
In der klassischen Orchesterliteratur findet man das Kornett eher selten, da für dieses Blechregister normalerweise Trompeten verwendet werden (während üblicherweise Hörner die Alt-, die Posaunen die Tenor- und die Tuba die Basslage abdeckt). Das Kornett wird hier üblicherweise eingesetzt, wenn ein etwas weicherer Klang als von der Trompete gewünscht wird. Häufig ersetzen die Kornette die Trompeten oder aber ergänzen diese. Ein herausstechendes Werk ist die Symphonie fantastique, in der neben zwei Trompeten zwei Kornette verlangt werden. Auch Debussys Orchesterkomposition La Mer fordert zwei Kornette zusätzlich zu drei Trompeten, ebenso Danny Elfmans Filmsoundtrack zu Edward mit den Scherenhänden.
Auch in französischen Orchestern des 19. Jahrhunderts ersetzte das Kornett teils die Trompete. Vor allem bei kleiner Streicherbesetzung, wie in den Operetten von Jacques Offenbach, mischt sich das Kornett besser als die Trompete mit den übrigen Instrumenten, sodass der Klang der Tuttistellen nicht so spröde wirkt.
Populär ist das Kornett ferner als Schulinstrument für Trompetenschüler, da der Ton leichter anspricht als bei der Trompete und es aufgrund seiner kompakteren Konstruktion für Kinder leichter zu halten ist.

Quelle Text: Wikipedia external-link-icon (bearbeitet/gekürzt)

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